Was wächst und wimmelt da im Wald?

 

Mach Dich auf die Suche nach Insekten, Vögeln, Pilzen, Bäumen und Kräutern…Unter diesem Motto startete der Obst- und Gartenbauverein Hemhof eine dreistündige Radtour für Jugendliche, Kinder und Familien mitten durch die Eggstätt-Hemhofer-Seenplatte.

 

Nach dem Winter-Heckenkönig war dies heuer die zweite Familienaktion des Obst- und Gartenbauvereins Hemhof und siehe da, auch diesmal dankten es die Teilnehmer den Organisatoren mit ihrem zahlreichen Erscheinen. Insgesamt waren es 28 Kinder und Erwachsene welche sich an einem Sonntagnachmittag mit dem Rad auf eine spannende Reise durch den Wald begaben. Vom Startpunkt am Feuerwehrhaus in Hemhof führte der Weg über acht Stationen zuerst zum Schloßsee, dann vorbei am Kautsee zum Kesselsee, mit einem Halt am Einbessee und entlang dem Hartsee bis hin zum Ziel am Hartseestüberl. An jeder Station gab es spannendes, wissenswertes und oftmals neues zu entdecken, ganz zu schweigen von den Waldtrollen die den Kindern auf Schritt und Tritt folgten. Vieles hatten die Kinder so noch nie aus nächster Nähe gesehen und eins ums andere Mal war ein erstauntes Ah oder Oh zu hören. Die erste Station war der Besuch des Baus von Meister Grimbart, vielen von uns auch unter dem Namen Dachs bekannt. Gleich neben seinem Bau, auf einer Wiese, wurde gezeigt wieviel Zecken im Gras auf einen Wirt lauern – mit einem weißen T-Shirt einmal über die Wiese streifen und sich nicht wundern wie es auf einmal vor Zecken wimmelt. Nach dieser eindrucksvollen Demonstration hatten bei den nächsten Stationen hauptsächlich die Bäume das Wort. Wer hat jemals zuvor schon verliebte Bäume gesehen? Wohl niemand, aber es ist doch ein schöne Umschreibung für zwei Fichten die an einigen Stellen innig miteinander verwachsen waren. Danach gab es einen entwurzelten Baum, es gab Bäume mit unterschiedlichen Borkenkäfer Befalls Stadien und es gab Bäume die von unterschiedlichen Pflanzen, wie z.B. dem Efeu, als Wirt genutzt wurden. Aber nur Flora ist auf die Dauer langweilig und so durften die Kinder und Erwachsenen zur Abwechslung die Waldfauna am lebenden Objekt bestaunen: eine Maus, eine Blindschleiche, Waldbienen, verschiedene Würmer, krabbelnde und fliegende Insekten des Waldes. Anschauen, bestaunen, wer sich traute durfte auch anfassen und danach wurden die Tiere wieder in die freie Natur entlassen. Im Anschluss hatten dann die Pilze das Wort, welche sich vor vielen Jahrzehnten eine geschwächte Buche ausgesucht hatten und damit begannen den Baum langsam von innen heraus mit ihrem Pilzgeflecht zu schädigen. Eine Themenabwechslung brachte dann das Fachgebiet der Geologie. Mit dem Einbessee im Hintergrund kamen wassererfüllte Senken, Moore, markante Hügel und Schotterflächen zur Sprache, die das Gebiet als eine typische Eiszerfallslandschaft kennzeichnen, entstanden beim Abschmelzen der Gletscher nach der letzten Kaltzeit. An dieser Station wurden auch mehrere Erdenbewohner vorgestellt die bereits seit sagenhaften 530 Millionen Jahren auf unserer Erde leben: die Schnecken. Wer bis dahin noch nicht wusste wie eine Schnecke anatomisch aufgebaut ist, wie sie läuft, was sie so fühlt und riecht, der dürfte spätestens jetzt ein wenig schlauer geworden sein. Vom Einbessee war es dann nicht mehr weit bis ans Ziel. Dort angekommen wurden viele Bäume und Sträucher anhand von Zweigen und Blättern bestimmt und im Wissensquiz wieder "erraten“. Krönender Abschluss war für jeden ein Eis und für manchen Teilnehmer ein schönes Bad im klaren See.

 

Ein solches Programm ist aufwändig und benötigt viel Zeit für die Vorbereitungen. Die nachfolgenden Bilder (zuerst die Bilder ohne Teilnehmer) sind bei der vorangegangenen Radtour der Vorstandschaft entstanden. Jedes Vorstandsmitglied hatte wenigstens je eine Station vorzubereiten, was in vielen Fleißstunden nach der Radtour erledigt werden musste. Und zu guter Letzt mussten kurz vor dem Waldtag noch die Tiere eingefangen werden. Die Bilder mit Teilnehmern zeigen dann den Spaß den wohl alle bei dieser Aktion hatten und zu guter letzt anbei noch der Artikel erschienen im Endorfer, Ausgabe August 2016.